Steirisches Vulkanland - Archäologie

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Aktuelles aus dem Römermuseum Ratschendorf


Tres Amici 2008
 

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Sommer-Römercamp 2009
des Römermuseums Ratschendorf


Mit der Anreise hatte alles begonnen: Wir trafen uns wie vereinbart am 25. August um 09.00 Uhr vor der Teichhalle in Ratschendorf. Hier wurden wir schon von Heinz Kranzelbinder, der das Sommer-Römercamp organisiert hatte, und seinen Freunden vom Museumsverband Südsteiermark – Archäologie im Süden Sepp, Manfred, Martha, Eva, Christiane und Barbara erwartet und begrüßt. Wir selbst waren 15 Kinder aus der ganzen Steiermark, zwischen 6 und 14 Jahre alt.
 
Dann ging es auch schon los: bei einem Begrüßungsspiel konnten wir einander kennen lernen und haben dabei versucht, uns die Namen der anderen zu merken.
Das Spiel hat uns großen Spaß gemacht, es war aber auch anstrengend, sodass wir danach gleich eine Jausenpause einlegen mussten.

 
Nach der Pause gingen wir zum Römermuseum Ratschendorf. Hier hat uns Heinz einiges über die Kelten und Römer, und wie diese vor 2000 Jahren gelebt haben, erzählt. Dabei wollte er uns auch etwas über Asterix und Obelix erzählen, aber das haben wir natürlich alles gekannt und haben ihm erzählt wie das war, mit den Kelten in diesem kleinen gallischen Dorf und den Römern drumherum. Heinz hat dann gesagt, genau so sei es auch hier bei uns gewesen, das mit den Kelten und den Römern, nur hätten die bei uns keinen Krieg gegeneinander geführt, sondern friedlich miteinander gelebt.
 
Nach einer Vitamstärkung durch einen Apfel (ein paar von uns wollten keine Vitamine sondern lieber Fleisch, aber das gab es erst am Abend) stürmten wir das Museum. Heinz hat uns dann wie er sagte „sein“ Museum vorgestellt und uns die vielen Funde, die sie in Ratschendorf gemacht haben, gezeigt. Besonders beeindruckend war das Hügelgrab, in dem die Bestattungen von fünf Römern als Rekonstruktionen gezeigt werden. Das Hügelgrab war so groß, dass wir alle darauf stehen konnten. Nachdem wir alles gesehen hatten ging es so richtig ans Arbeiten und Forschen. Jeder von uns bekam ein Arbeitsheft, in dem wir Fragen beantworten und die Dinge, die wir gesehen hatten, beschreiben konnten. Heinz hat gemeint, das sei auch etwas für unsere Eltern, sicher könnten wir ihnen zu Hause so einiges erzählen und Dinge zeigen, das sie bisher vielleicht noch nie gesehen haben.
Danach wurde es ganz besonders spannend: wir stellten drei Gruppen zu fünf Kindern zusammen und dann gab es ein Museumsquiz, bei dem wir Fragen beantworten mussten. Die Fragen waren nicht ganz so schwer, und so kam es, dass wir alle alle Fragen richtig beantworten konnten! Die anschließende Preisverleihung war Spitze, denn es gab lauter Sieger!
 
Jetzt war es aber an der Zeit für die Mittagspause! Und jetzt war auch klar, warum Martha, Eva, Christiane und Barbara nicht zum Museum mitgekommen waren: Sie hatten inzwischen gekocht. Das Essen hat, ich glaube, allen, gut geschmeckt. Na ja, bei 15 Kindern kann es schon sein dass es dem einen besser oder der anderen nicht so schmeckt. Danach war Pause (wir mussten uns ohnedies ein bisschen erholen).
 
Am Nachmittag ging es dann aber mit vollem Programm weiter: wir wanderten zwei Kilometer zum Hügelstaudach. Hügelstaudach? Könnt ihr euch vorstellen, was das sein soll, ein Hügelstaudach? Die meisten von uns hatten auch keine Ahnung, bis auf die, die aus Ratschdorf waren. Die haben das natürlich gewusst: hier befinden sich die Gräber der Kelten und Römer, die hier gelebt haben, es ist eine Art römischer Friedhof. Über jeder Bestattung haben sie damals einen Hügel aus Erde errichtet. Das Hügelstaudach ist voll von solchen Hügelgräbern. Und darauf wachsen jetzt die Bäume. Aha!
Heinz hat uns das alles gezeigt und dann gab es eine Schnitzeljagd. Einige von uns haben sich schon gefreut: endlich Fleisch statt der Äpfel und Bananen, die sogar hier im Römerwald auf einem Tisch für uns bereit standen. Aber mit der Schnitzeljagd war gemeint, dass Heinz, Sepp und Manfred im ganzen Hügelstaudach Zettel mit Fragen versteckt hatten, die wir suchen und beantworten mussten. Die Fragen waren diesmal, zumindest einige, schon etwas schwieriger als die vom Vormittag im Museum. Trotzdem: alle von uns konnten alle Fragen richtig beantworten. Und damit gab es wieder erste Preise für alle von uns. Eh super! Aber anstrengend. Also: Pause.

 
Danach ein Spiel Jeder gegen Jeden. Sepp hat uns vor dem Spiel erzählt, dass die Menschen damals hier, im Hügelstaudach, wenn jemand gestorben war, eine Art Totenwache abgehalten und im Gedenken an den Verstorbenen Spiele gespielt hätten. Und so ein Spiel, na ja, nicht genau so wie damals, spielten wir auch jetzt: Hammerzielwerfen. Hast Du davon schon einmal gehört, dass es so ein Spiel gibt: Hammerzielwerfen? Jedenfalls, in Griechenland, bei den olympischen Spielen, haben die das noch nicht gekannt, soviel steht fest. Diesmal hieß es „Jeder gegen Jeden“. Das war also ein Ausscheidungsspiel, immer zwei gegeneinander, und dann die Sieger gegen die Sieger undsoweiter, bis nur noch ein Sieger übrig blieb. Das war hart! Also, diesmal gab es einen ersten und einen zweiten und einen dritten Preis. Florian war ein bisschen unglücklich darüber, dass er nicht erster geworden ist. Aber ein zweiter Platz ist ja auch super, oder?
 
Und dann kam das Spannendste überhaupt: Heinz hatte es so organisiert, dass gerade zu der Zeit, als wir in Ratschendorf unser Römerlager hatten, auch die Archäologen in Ratschendorf waren. Die haben da im Hügelstaudach ein römisches Hügelgrab ausgegraben. Du weißt nicht, was ein Archäologe ist? Also, die haben das studiert, die Archäologie, und beschäftigen sich mit den ganz ganz alten Dingen. Oft müssen sie danach graben, so wie eben jetzt, als wir da waren. Archäologen sind ganz nette Menschen, jedenfalls die zwei, die wir kennen gelernt haben, waren sehr nett. Ingo hat uns etwas über ihre Arbeit erzählt, und Ortwin hat uns die Funde gezeigt, die sie schon gefunden hatten. Und dann durften wir selber graben! Und haben auch einige Scherben gefunden, so kleine halt. Ortwin und Ingo haben uns erzählt, dass sie auch ganze Töpfe und manches Mal auch Schwerter finden, aber so etwas war, zumindest als wir gegraben haben, nicht dabei. Trotzdem: es war superspannend! Danke, Ortwin und Ingo!
 
Jetzt ging es wieder zu Fuß zurück in unser Römerlager. Dort angekommen waren wir, ehrlich gesagt, schon ein bisschen müde. Und hungrig. Zum Glück gab es bald Abendessen. Römerwürstchen mit kross gerösteten Erdäpfeln. Dabei hatte uns Heinz im Museum gesagt, dass die Römer die Erdäpfel noch gar nicht gekannt hätten, sondern dass erst Kolumbus und die anderen Seefahrer, nachdem sie Amerika entdeckt hatten, die Erdäpfel und andere Früchte nach Europa gebracht hätten. Aber egal, es hat trotzdem ganz gut geschmeckt.
 
Nach dem Abendessen gab es Pause. Aber nicht sehr lange. Denn inzwischen hatte Sepp schon ein Lagerfeuer vorbereitet, und als es begann, dunkel zu werden, gingen wir alle zum Teich und entzündeten das Feuer. Jetzt gab es ein zweites Abendessen: Steckerlbrot. Martha, Eva, Christiane und Barbara hatten einen  einfachen römischen Teig vorbereitet, den wir auf so lange Steckerl draufdrehten und ins Feuer hielten. Das schmeckte ganz gut. Na ja, manches Mal war es auch verbrannt. Das haben wir dann für die Hühner vom Nachbarn gesammelt. Als es schon ganz finster war kam ein Überraschungsgast zu Besuch: der Herr Bürgermeister, Toni Stradner. Er hat uns begrüßt und gesagt dass er sich freut dass wir hier sind und sich gleich dazu gesetzt und für uns ein paar Steckerlbrote gebacken. Jetzt kam das eigentlich Lustige: wir haben einander Witze erzählt, immer der Reihe nach. Einigen ist nicht immer etwas eingefallen, die haben dann den nächsten erzählen lassen. Und dann hat uns Manfred Gruselgeschichten vorgelesen und wir haben auch welche erzählt. Es waren aber keine wirklich ganz gruselige Geschichten dabei. Inzwischen war es schon 22.00, und wir waren auch nicht mehr alle beim Feuer: Einige waren schon so müde, dass sie schon früher schlafen gegangen waren. Schließlich waren aber auch wir anderen müde, es gab dann noch Katzenwäsche und Zähneputzen und dann war Zeit zum Schlafen gehen. Ein paar von uns, meistens die Buben, hatten dann noch Durst oder einen anderen Grund, um ein bisschen herumzulaufen, aber ich glaube, gegen Mitternacht waren alle eingeschlafen.
 
Der zweite Tag begann mit Morgengymnastik und dann gab es Frühstück. Ich weiss nicht, ob die Römer schon Semmel und Butter und Marmelade gekannt haben, aber ich hab´ vergessen, das zu fragen.
Nach dem Frühstück gingen wir zum Sportplatz, und hier gab es den letzte Wettbewerb. Wir machten zwei Gruppen und dann gab es einen römischen Dreikampf. Wir mussten uns wie ein Römer oder eine Römerin ankleiden und einen Lorbeerkranz tragen und so um die Wette laufen und mit einem römischen Trinkbesser Wasser in einen Krug füllen. Dann mussten wir, immer zwei zusammen, einen Luftballon, ohne die Hände zu benützen, über eine Distanz von einer Art römischen Meile in das Ziel tragen. Das war ziemlich spannend, und der Kleinste von uns, Allesandro, hat den Wettbewerb schließlich für seine Gruppe entscheiden können. Er ist so schnell gelaufen dass wir seine Beine gar nicht mehr sehen konnten! Ich glaube, Alessandro wird ein Laufweltmeister!

 
Nach dem, ehrlich gesagt, sehr anstrengenden Wettbewerb gab es Pause mit Jause. Und es ging gleich weiter, jetzt mit Basteln. Ich glaube, Sepp ist österreichischer Bastelweltmeister. Er hat uns gezeigt, wie man aus einem normalen Blumentopf ein kleines Kunstwerk gestalten kann: wir haben den Topf in der Art eines römischen Mosaiks beklebt und die Fugen wie echte Mosaikleger mit einer Fugenmasse verstrichen. Der restliche Vormittag war nicht so genau organisiert, wir konnten basteln oder spielen. Beim Spielen hat es am meisten Spass gemacht, die Frisbies zu werfen. Leider sind einige auf Nimmerwiedersehen auf dem Dach der Teichhalle gelandet ... . ... was war noch? Ach ja, wir haben dann noch eine römische Tempelsäule gebastelt, aus Ytong. Heinz hat gemeint, es sei ganz unglaublich, wie kreativ wir seien und wie schön die Säulen seien, die wir gemacht haben.
 
Dann ging es zum Mittagessen. Diesmal ordentlich mit Fleisch: die berühmten Römerburger. Ein Wehrmutstropfen war allerdings, dass sie nicht in der Semmel, sondern auf dem Teller serviert wurden, mit Rösti und Salat, und wir sie daher mit Messer und Gabel gegessen haben. Also, ganz original war das nicht.
 
Ja, und dann ging es zur Siegerehrung, und da gab es ganz tolle Preise. Am meisten haben wir uns über das Buch Julius und Flavia gefreut, und über die Urkunde mit dem Diskuswerfer. Am Schluss ist dann der Bürgermeister noch einmal gekommen um uns zu verabschieden. Heinz hat noch gemeint, in zwei Jahren möchte er wieder ein Römerlager in Ratschendorf organisieren. Wer weiß, vielleicht sehen wir einander in zwei Jahren wieder?
 
Ach ja, wenn Du alle Fotos vom Römerlager sehen möchtest musst Du nur unser Gruppenfoto links oben in dieser Seite anklicken!
Salve und servus!

   

 

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